Die Entwicklung des Ortes Fintel                zur Homepage

Finteler Wappen

Ausgrabungen in der Feldmark zeugen davon, daß das Gebiet um Fintel schon ca. 2000 v. Chr. bewohnt war. Alte Steinbeile, Steinäxte, Pfeilspitzen, Steindolche und dergleichen wurden bei Grabungen freigelegt. Ein Bronzemesser und eine Bronzeaxt waren das Ergebnis weiterer Grabungen. Die älteste bis jetzt bekannte Urkunde, in der Fintel unter dem Namen "Wintla" erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1105. Später wird Fintel häufig als "Wintlo" oder "Vintlo" erwähnt. Der Name Fintel wird gedeutet als sumpfiges Gelände.

St. Antonius

Fintel ist schon von alters her eine Kirchengemeinde. Zur Zeit Karls des Großen soll hier bereits eine kleine Betkapelle gestanden haben. Eine größere Kirche wurde im Jahre 1480 erbaut, jedoch 1548 wieder abgebrochen. Kurz nach Beendigung des 30jährigen Krieges entstand im Jahre 1648 eine strohgedeckte Fachwerkkirche. Nachdem die jetzige Kirche, erbaut von 1882 - 1884, fertiggestellt war, wurde die Strohdachkirche abgebrochen. Somit konnte die St.-Antonius-Kirche 1984 auf ihr 100jähriges Bestehen zurückblicken. Die Feldmark bestand in der Vergangenheit aus sehr wenig Kulturflächen und großen Heide- und Moorflächen. Dies hatte zur Folge, daß hier immer große Heidschnuckenherden gehalten wurden. Nach Aufzeichnungen und Erzählungen waren hier vor etwa 100 bis 150 Jahren 10 bis 15 Herden von je 200 Schafen vorhanden.

Auch die Imkerei hatte hier eine Hochburg. 1885 entstand in Fintel die erste Imkerschule Deutschlands.

Sehr arg sah es in den frühen Jahren mit dem Straßenbau aus. Die erste feste Straßenverbindung zur Bahnstation Lauenbrück wurde 1902 gebaut. Durch die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte Industrialisierung und Herstellung von Eisenbahnstrecken wurde Fintel nicht berührt. Somit änderte sich auch nur wenig in der Lebens- und Arbeitsweise des Ortes. Erst nach dem 1. Weltkrieg - im Jahre 1927 - wurde die Straße über Großenwede nach Schneverdingen fertig.

Straße nach Vahlde

Der vielerorts bekannte niederdeutsche Dichter Friedrich Freudenthal, geb. am 9. Mai 1849 in Fallingbostel, lebte von seinem 3. Lebensjahr an in Fintel. Viele wahre Geschichten aus seiner Feder berichten aus dieser Zeit. Das Wohnhaus des Dichters steht noch heute in einem gut renovierten Zustand in Fachwerkbau und strohgedeckt im Ort. Zu seinen Ehren wurde im Jahre 1929 in einem Wäldchen ein Denkmal errichtet. Beide Bauwerke, Haus und Denkmal, sind für viele Besucher des Ortes ein beliebtes Ziel.

Nach 1945 erfolgte in Fintel - wie auch in anderen Orten - ein Neuanfang. Bedingt durch die vielen Vertriebenen wuchs die Einwohnerzahl auf ca. 2100. Da für alle hier Wohnenden im Ort keine Verdienstmöglichkeiten vorhanden waren und auch die Bahnverbindungen für Fintel recht ungünstig ist, verringerte sich die Einwohnerzahl nach und nach auf etwa 1500 - 1600 in den 60er Jahren. Durch die zunehmende Motorisierung und Technisierung ging jedoch die Entwicklung diesmal nicht am Ort vorbei. Die Einwohnerzahl beträgt zur Zeit ca. 2500. Etwa 60 Km Straßen wurden gebaut oder in einen der Zeit entsprechenden Zustand versetzt. Zwei Praxen für Allgemeinmedizin, eine Zahnarztpraxis, eine Apotheke, eine Massagepraxis sowie zwei Heilpraxen sind im Ort vorhanden. Die häusliche Pflege wird durch die Diakonie-/Sozialstation Scheeßel-Fintel gewährleistet.

Schwimmbad

Die Grund- und Hauptschule mit 10 Klassen- und 4 Gruppenräumen wurde im Dezember 1963 eingeweiht. In den darauffolgenden Jahren wurde daneben die Turnhalle errichtet und auf dem Schulgelände eine Leichtatlehtikanlage geschaffen. Außerdem steht im Ort eine großzügig gestaltete Sportanlage mit zwei Sportplätzen zur Verfügung. Seit 1974 besteht ein beheiztes Freibad mit Einschwimmkanal. Diese Einrichtung wird von allen Bürgern Fintels und der Nachbargemeinden sowie von den Feriengästen gern besucht.

Auf einem 20.000 m² großen Gelände entstand 1986 ein Regenrückhaltebecken, der Fleet-See, der zum Rundgang und zum Verweilen einlädt. Der geordneten baulichen Entwicklung Fintels dienen sechs Bebauungspläne. Sie weisen drei Wohngebiete, ein Ferien-, ein Wochenend- und ein Gewerbegebiet aus. Ein Dorferneuerungsplan gab und gibt wertvolle Impulse für die Gestaltung des Ortsbildes.

Feriengebiet Eurostrand

Nachdem Fintel im Raumordnungsprogramm als Erholungsgebiet vorgesehen ist, wurde ein größeres Feriengebiet ausgewiesen. In mehreren Bauabschnitten entstanden 400 Häuser, die teilweise für die ganzjährige Vermietung zur Verfügung stehen. Ein Freizeitzentrum, bestehend aus Hallenbad mit Solarium und Sauna, Restaurant mit eigener Brauerei, Bowlingbahn, Tennis-, Sport- und Spielplätzen, steht zur Verfügung. Weiter ist ein See in einer Größe von 3 ha hergerichtet worden, der die Möglichkeit zum Surfen, Paddeln, Baden und Angeln bietet.

Seit 1992 ist Fintel Staatlich anerkannter Erholungsort.


Erholungsort Schüss

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Letzte Änderung, Sonntag, 4. Sep. 2005 14:27